Sehenswertes in Willsbach

„Willsmühle“ Willsbach – eine von 23 Mühlen des Sulmtals

„Müllerleben hat Gott gegeben, aber das Mahlen bei Nacht hat der Teufel erdacht.“ Dieser Spruch hing in der Willsbacher Mahlstube. Im Halbschlaf hörte es der Müller nachts sofort, wenn die Glocke am Rüttelstuhl des Mahlgangs schellte und er den leeren Trichter nachfüllen musste.Die im Volksmund als „Willsmühle“ bezeichnete Mühle ist eine von 23 Mühlen entlang der „Sulm“ – ausgehend von Löwenstein (Obermühle) bis nach Neckarsulm (Rösersmühle). Das Willspacher Güterbuch beschreibt 1747 beim Müller Gall drei Wasserräder für einen Gerb- und drei Mahlgänge – „und hat die Wasserstube überbaut“. Seit dem Mittelalter wurde sie zunächst als reine „Mahlmühle“ betrieben. Die Jahreszahl 1598 am Eingang der ehemaligen Mahlstube zeugt vom Alter der Mühle. Mit Übertragung der Konzession der stillgelegten Bretzfelder Ölmühle erfolgte ab 1919 unter Eugen Maier die zusätzliche Nutzung als „Willsbacher Ölmühle“ (s. u. "Geschichtliches zur Willsbacher Mühle"). Die Bedingung für den Betrieb als Ölmühle lautete: „daß der Betrieb ohne Kohle oder mit Kohle erzeugter Elektrizität laufe“.Nach der letzten „Bachputzete“ 1953 (s.u. „Geschichtliches zur Willsbacher Mühle“) wurde die „Ölmühle“ in den fünfziger Jahren samt der mittlerweile nebenan betriebenen Nudelfabrikation stillgelegt.1972 folgte die Stilllegung der Turbinen und die Aufgabe der Wasserrechte.Das Areal und die Gebäude der Willsbacher Mühle werden heute für private Wohnzwecke, Handelsgewerbe und Lagerräumlichkeiten genutzt. weiterlesen

Altfränkische Hofanlage - Dreiseithof

Die meisten Dörfer in Schwaben und Franken haben sich aus einem bevorrechteten Hofgut (Herrenhof, Fronhof) entwickelt. Mit seinen dorfnahen Ländereien (Breite, Bühl) bildet es den eigentlichen Siedlungskern. Zur damaligen Zeit bildeten Kirchen und Herrenhäuser oftmals eine räumliche Einheit oder wurden in enger Nachbarschaft zueinander gebaut. Als „Dreiseitenhof“ sind die Gebäude um einen offenen Hof herum angeordnet, wobei die Gebäude drei Seiten des Hofes einnehmen. Die offene Seite bietet Zugang zum Hof und ist in Richtung Straße und in der Regel zur gegenüberliegenden Kirche geöffnet. weiterlesen

Altes Rathaus Willsbach

Das klassizistische „Alte Rathaus“ am Willsbacher Marktplatz wurde 1845/46 erbaut. An dieser Stelle stand zuvor die alte Willsbacher Gemeindekelter, welche seinerzeit zur Kellerei Weinsberg  (Königliches Kameralamt) gehörte. Als sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Zeit die Geschäfte der Gemeindeverwaltung häuften, war man gezwungen ein gesondertes Amtshaus zu erstellen. 1822 ließ der König die kommunale Selbstverwaltung einführen. Das erste Willsbacher Amtshaus soll das Wohnhaus des August Wieland an der Mühlstraße gewesen sein (erbaut 1618). weiterlesen

Das „Schüle“ – erbaut vor unvordenklichen  Zeiten

Man kann es nur noch erahnen, welch zentrale Bedeutung dieses an der Weinsberger Straße 6 befindliche Gebäude gehabt haben muss. Im ehemaligen Dorfzentrum Willsbachs steht dieses Haus, bei welchem altehrwürdige Willsbacher Bürger glänzende Augen bekommen - manchem schleicht gar eine winzige Träne die Wange herab - wenn man auf das „Schüle“ zu sprechen kommt. Zu lebhaft verankert sind Erinnerungen an dieses Kleinod, welches sie noch aus Kindertagen als „ihre“ Kinderschule erleben durften. Seit 25. April 1958 befindet sich das Gebäude in Privatbesitz. weiterlesen

Evang. St. Georgskirche Willsbach – erhabene Grüße von der Anhöhe

Seit dem frühen Mittelalter steht die St. Georgskirche erhaben grüßend auf der vormals unberührten Anhöhe der Willsbacher Flur „Kirchenäcker“. Mit ihrem ursprünglich in Mörtel gebetteten Schilfsandsteinfundament und massiven Mauern aus groben Steinen wurde sie bereits Mitte des 14. Jahrhunderts als sogenannte "Chorturmkirche" erbaut. Bei solchen Gebäuden erhebt sich ein massiver Turm über dem viereckigen Chor, während sich ein einfaches Langhaus als Kirchenschiff anschließt. weiterlesen

Altes Schulhaus Willsbach

Nach dem Krieg 1870/71 wurde im Jahr 1875 der Schulbetrieb in Willsbach westlich der Kirche aus dem Schulgebäude „Das Schüle“ (siehe hierzu auch den hiesigen Beitrag „Das Schüle“) in das mittlerweile neu erbaute Schulhaus verlegt. In einem Sanierungs-Gesuch bezüglich des "Schüle" an das Oberamt Weinsberg aus dem Jahre 1779 wird seinerzeit bereits eine Belegung von 100 Schülern genannt. Unter Einbeziehung vorhandener Spenden aus Amerika konnte in unserer Gemeinde die schon länger andiskutierte „Kleinkinderschule“ gegründet werden. Auch diese Kleinkinderschule wurde zu nächst in das neue Gebäude einquartiert. Die erste Kleinkinderlehrerin, Karoline Krafft aus Höfingen, kam von der Kleinkinderlehrerbildungsanstalt Großheppach. Die Kleinkinderschule wurde vom Ortsschulrat beaufsichtigt. Im ersten Jahr des Bestehens von Martini 1875 (11. November) bis Georgii 1876 (23. April) besuchten 37 Kinder die Kleinkinderschule. weiterlesen

Gedenkstein "Hungerstein 1817" – es war der Tambora

Nach schlechten Ernten seit 1805 und wegen des Ausbruchs des Vulkans Tambora im Jahr 1815 folgte 1816 das „Jahr ohne Sommer“, dessen Auswirkungen erst mit der Ernte 1817 allmählich überwunden wurden.Der Gedenkstein am Steinackerweg 6 in Willsbach erinnert an die „große Theuerung 1817“ für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Brot im Hungerjahr 1817 mit dem Vers „Herr gib uns täglich Brot / Aus Gnaden immerdar / Vor Mangel theurer Zeit / Uns fernerhin bewahr“ und einer Aufstellung von verschiedenen Lebensmittelpreisen. Gegenüber dem Vorjahr, in dem bereits die Preise beträchtlich angestiegen waren, hatten sich die Kosten für Korn verdreifacht, für Dinkel und Hafer mehr als verdoppelt. weiterlesen

Gedenkstein "Hungersnot 1771" - Folge zahlreicher Missernten

WikimediaDer Gedenkstein am Gebäude Löwensteiner Straße 41 in Willsbach erinnert an den Bau einer früheren Zehntscheune und die Hungersnot 1771. Dieser Stein befand sich früher an der Scheunenecke Löwensteiner Straße und Heerweg über dem dortigen Stalleingang. Die Scheune befand sich auf dem Gelände Heerweg 1, mittlerweile „Schlosserei Leihenseder“. Gegenüber der Scheune befand sich das ehemalige Gasthaus „zur Linde“. weiterlesen



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