Sehenswertes in Eichelberg

Altes Schulhaus Eichelberg

Kolbensteige 2, Obersulm-Eichelberg

Im Jahre 1833 wurde das gemeinsame Schul- und Rathaus erbaut. Die Baustoffe waren überwiegend alte, brauchbare Teile, die man beim Abbruch des Pfarrhauses in Lichtenstern 1832 kaufte.
Am 27. November 1833 wurde das neue Schul- und Rathaus in Eichelberg eingeweiht. 68 Schulkinder, 32 Buben und 36 Mädchen, nahmen ihr neues Haus in Besitz. »Die Kinder wurden mit Weken und Brezeln beschenkt« (Ev. Pfarrarchiv Affaltrach Bd. 28).
Mitte des Jahrhunderts gab es Bedarf, das Schulhaus anders zu nutzen, um die Wohnverhältnisse besser auf die Bedürfnisse der Schulmeisterfamilien auszurichten. Die Wohnung war zu beengt. Das Oberamt hatte die Gemeinde im August 1854 aufgefordert, einen Beschluss über die dem Schulmeister »einzuräumenden Wohngelasse und die Besorgung der Schulzimmer Heizung zu treffen« (GA Obersulm EB 10, 1854). Dem Lehrer wurden daher weitere Räume auf allen Stockwerken zur Nutzung überlassen — die Remise im Keller zur Holzlagerung, den "Stall, für eine etwaige Viehhaltung", Wohnstube, Stubenkammer und Küche im 1. Stock, eine nicht beheizbare Kammer im 2. Stock und eine große und kleine Kammer gegen Mittag bzw. gegen Morgen.

Aus der Chronik:
Im Jahre 1833 wurde das gemeinsame Schul- und Rathaus erbaut. Die Baustoffe waren überwiegend alte, brauchbare Teile, die man beim Abbruch des Pfarrhauses in Lichtenstern 1832 kaufte. Die Gesamtbaukosten mit Platz und den erforderlichen Baustoffen betrug damals 3357 Gulden.

Aus der Beschreibung des Oberamts Weinsberg
"Fast in der Mitte des Orts steht auf einem freien Platze das im Jahr 1833 von der Gemeinde erbaute *Schul*- und *Rathhaus*, in welchem zu ebener Erde Holz- und Vorrathskammern, im ersten Stock das geräumige, helle Lehrzimmer für dermalen 60 Kinder, und im zweiten Stock das geräumige Rathszimmer mit Zubehör enthalten ist. Unter Dach ist das heizbare Ortsgefängniß. Auf dem First ist ein Thürmchen mit Glocke."

Aus Ortschronik Obersulm:
Eichelberg besaß zu Beginn des 19. Jahrhunderts keine eigene Schule. Nach Aufzeichnungen der Kirchenkonventsprotokolle in Affaltrach mussten die Schulkinder an Martini 1810 die Schule in Weiler besuchen. Erst ab 8. November 1831, also nach vollzogener Trennung der Gemeinden Weiler und Eichelberg, wurde der Unterrichtsbetrieb wohl in einem provisorischen Schulsaal aufgenommen (Ev. Pfarrarchiv Affaltrach Bd. 28).

Bereits ein halbes Jahr später konnten 1832 die ersten Beschlüsse zum Bau eines eigenen Schul- und Rathauses gefasst werden. Das Kameralamt Weinsberg bot das Lichtensterner Pfarrhaus um die »baar Summe von 440 fl.« an.

Die Finanzierung der zunächst überschlagenen Gesamtkosten von 1400—1500 fl. sollte durch eine »Capitalaufnahme« erfolgen, abzutragen nebst Zins durch jährliche Umlagen von 200 Gulden. Der Gemeinderat wollte, um Kosten zu sparen, den Erdaushub in Fron leisten lassen, was dem Bürgerausschuss in Anbetracht der Erntezeit nicht passen wollte. So kam es zur Vertagung:

»Es soll das Schulhausbauwesen für dieses Jahr unterbleiben, umso mehr, als das Bauwesen in diesem Jahr nicht mehr oder doch so spät vollendet würde, daß es entweder gar nicht oder zum Gesundheits Nachtheil der Kinder benuzt werden könnte.

Es soll, wenn das gegenwärtige Schulzimmer im Winter zu klein wäre, die Hälfte der Kinder vormittags u. die andere 1/2 Nachmittags die Schule besuchen. (.. .) Nach dem Herbst soll dann die Erde in der frohn aufgeladen und in der frohn abgeführt werden, diese Erde käme dann über den Winter hinweg. Das Bauwesen könne im März angefangen und an Johanni beendigt sein und die Gemeinde erspart dadurch bestimmt 200 fl. u. hat dann ein gesundes ausgetroknetes Hauß« (GA Obersulm EB 6, S. 47).

Nach »Aufnahme aller noch brauchbaren Materialien, deren passender Verwendung und genauen Berechnung« ermittelte Oberamts-Werkmeister Huber im Dezember 1832 jedoch zunächst Kosten in Höhe von 3954 fl., etwas später von 3183 fl. Die abgerechneten tatsächlichen Kosten beliefen sich dann auf 3 357 fl. 451/2 xr. und überstiegen damit den Kostenanschlag um 174 Gulden.

Am 27. November 1833 wurde das neue Schul- und Rathaus in Eichelberg eingeweiht. 68 Schulkinder, 32 Buben und 36 Mädchen, nahmen ihr neues Haus in Besitz. »Die Kinder wurden mit Weken und Brezeln beschenkt« (Ev. Pfarrarchiv Affaltrach Bd. 28).
Mitte des Jahrhunderts gab es Bedarf, das Schulhaus anders zu nutzen, um die Wohnverhältnisse besser auf die Bedürfnisse der Schulmeisterfamilien auszurichten. Die Wohnung war zu beengt. Das Oberamt hatte die Gemeinde im August 1854 aufgefordert, einen Beschluß über die dem Schulmeister »einzuräumenden Wohngelasse und die Besorgung der Schulzimmer Heizung zu treffen« (GA Obersulm EB 10, 1854). Dem Lehrer wurden daher weitere Stuben, Kammern auf allen Stockwerken zur Nutzung überlassen — die Remise im Keller zur Holzlagerung, den "Stall, für eine ewaige Viehhaltung", Wohnstube, Stubenkammer und Küche im 1. Stock, eine unheizbare Kammer im 2. Stock und eine große und kleine Kammer gegen Mittag bzw. gegen Morgen.

Das Heizproblem blieb weiterhin ungelöst. Erst gegen Ende des Jahrhunderts stand ein grundlegender Umbau an. Ab 1892 bekam der Lehrer eine abgeschlossene Wohnung im zweiten Stock. Über das Heizproblem macht man sich jedoch heute noch Gedanken.

Der Turnunterricht

Das Turnen war nur im Freien möglich. Während Weiler schon einen Sportplatz benutzen kann, wird bis 1964 in Eichelberg nur in einem Steinbruch in der fürstlichen Waldabteilung IX.9 "Ölfürst" geturnt. Dies berichten Schüler von damals; eine Vereinbarung zwischen dem Fürstlich-Löwensteinischen Reviersamt Löwenstein und der Evangelischen Volksschule in Eichelberg von 1933 regelt dies im einzelnen: "Die Spielzeit wird wie folgt vereinbart: Dienstag zwischen 10 und 12 Uhr vormittags und Donnerstag zwischen1/2 2 und 1/2 4 nachmittags. Diese Zeiten sind genau einzuhalten; außerhalb derselben ist das Spielen und der müßige Aufenthalt der Schulkinderim Steinbruchgelände und dessen Umgebung verboten (...) Der Steinbruch wird (...) zum Spielen in dem Zustandfreigegeben, in dem er sich zur Zeit und jeweils befindet. Die fürstliche Verwaltung (...) übernimmt ausdrücklich keinerlei Verantwortung für die sich z.B. durch rutschende Stein- oder Erdmassen, durch fallende Bäume, im Zusammenhang mit der Ausübung der Jagt durch den Jagtberechtigten oder aus sonst einem Grunde auf dem Spielplatz dereignen können" (aus einer Recherche von Wolfgang Bertram).

Seidenraupenzucht im Dachgeschoss der Schule

In den 1940er Jahren gab es im Dachgeschoss der alten Schule in Eichelberg eine Seidenraupenzucht.
- Die Schulkinder mussten die Raupen regelmäßig mit Maulbeerblättern füttern
- Die Seide wurde unter anderem zur Herstellung von Fallschirmen genutzt.


Zurück zur Übersicht

Eigenen Rundgang planen

Mit unserem Planungs-Tool können Sie Ihren eigenen Rundgang durch Eichelberg per Google Maps planen und somit Route und Dauer per Auto, Fahrrad oder zu Fuß berechnen.

Jetzt eigenen Rundgang planen