Sehenswertes in Affaltrach

Johanniterhaus (früheres Kath. Pfarrhaus und jetziges Evang. Gemeindehaus) 

Am Ordensschloss 1, Obersulm-Affaltrach

Das frühere Katholische Pfarrhaus aus dem Jahr 1832 wurde 1984 an die Evangelische Kirchengemeinde Affaltrach verkauft. Nach Plänen des Architekturbüros Weinbrenner aus Nürtingen erhielt das alte Pfarrhaus einen architektonisch sehr ansprechenden Anbau. Beide Gebäudeteile zusammen beherbergen seit 1988 das als "Johanniterhaus" bezeichnete Evangelische Gemeindehaus.

Geschichte des Gebäudes

Katholische Pfarrer

Nachdem Affaltrach bei der Reformation zum evangelischen Glauben übergetreten war, siedelte der Johanniterorden im 17. Jahrhundert verstärkt katholische Einwohner an. Zuerst fanden die Messen in der Schlosskapelle des Kommendehauses statt, ab 1660 trotz Widerstand der evangelischen Einwohner auch in der Johanneskirche. Von 1706 bis zur Weihe der neuen Katholischen Kirche im Oktober 1899 diente das Gotteshaus dann offiziell beiden Religionen als sog. Simultankirche. Die katholischen Gottesdienste versahen anfangs Ordensgeistliche, zuerst Dominikaner aus Bad Wimpfen und dann Kapuziner aus dem Fränkischen. "1735 ist die katholische Pfarrey zweien Patren anvertraut, deren einer zugleich die Stelle eines Superiors und Pfarrers der andere, jene eines Kaplans vertritt, und beede von einem Laien-Bruder, der den Koch macht, bedient werden." Erst 1810 erhielt die katholische Kirchengemeinde mit Johann Baptist Miller wieder einen "Weltgeistlichen" zum Pfarrer. (Siehe auch unter Ortsrundgänge "Katholische Kirche St. Johann Baptist" den Bericht zur Geschichte der katholischen Kirchengemeinde).

Hospiz und Katholisches Pfarramt

Seit der Reformation bewohnten die evangelischen Geistlichen das Pfarrhaus, daher war für die Kapuziner eine andere Unterkunft erforderlich. 1735 richteten die Johanniter ein "schon altes Haus", das "von Alters her das Hakebaulische Haus" genannte wurde, für die Kapuziner als "Hospitium" (Gästehaus) ein. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich ein geräumiger Speisesaal, die Küche und Nebenräume, während die Räume im Dachgeschoss als Wohnräume dienten. Nach dem Lagerbuch der Kommende befand sich unter dem Haus ein geräumiger gewölbter Weinkeller "ohngefähr zu 40 Fuder Wein" (ca 30000 Liter in Holzfässern / 1 "Heilbronner" Fuder = ca. 750 Liter). 1792 wurde das Hospitium "wegen dessen Gebrechlichkeit dauerhaft reparariert". Nachdem 1805/1806 die Herrschaft über Affaltrach an das Herzogtum Württemberg fiel, blieb der letzte Ordenskomtur Truchseß von Rheinfelden noch bis zu seiner Pensionierung 1809 Patrimonialherr im Ort. 1810 wurde das bisherige Kapuziner-Hospitium durch ein königliches Dekret aufgelöst und die Kapuzinermönche wurden nach Neckarsulm versetzt. Das Gebäude diente fortan als Katholisches Pfarramt. Im Jahr 1832 wurde durch die "KöniglicheFinanzkammer" das ehemalige Hospitium abgebrochen und ein Neubau erstellt. Unter Pfarrer Lachner begann im Oktober 1983 die Katholische Kirchengemeinde mit dem Bau eines neuen Pfarrhauses "Unter den Äckern".  In unmittelbarer Nachbarschaft konnte im März 1997 unter Pfarrer Rupp das Gemeindezentrum "Johann Baptist" eingeweiht werden.

Vom Katholischen Pfarramt zum Evangelischen Gemeindezentrum "Johanniterhaus"

Im Dezember 1984 kaufte die Evangelische Kirchengemeinde das alte katholische Pfarrhaus mit dem angrenzenden Pfarrgarten. Nach Plänen des Architekturbüros Weinbrenner aus Nürtingen erhielt das alte Pfarrhaus einen architektonisch sehr ansprechenden Anbau. Im Neubauteil befinden sich im Erdgeschoss ein Gemeindesaal, im Untergeschoss Gruppen- und Nebenräume, während im alten Pfarrhaus außer der Küche weitere Gruppenräume zu finden sind. Das "Johanniterhaus"  wurde im Februar 1988 eingeweiht. Im Jahr 2020 wurde der Platz zwischen der Kirche und dem Johanniterhaus neu gestaltet (siehe auch unter Ortsrundgänge "Evangelische Johanneskirche" den Bericht zum Kirchplatz).


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