Sehenswertes in Affaltrach

Frühere (Äußere) Kelter und Feuerwehrgerätehaus

Eichelberger Straße 20, Obersulm-Affaltrach

Neben der (Inneren) Kelter, die sich im Erdgeschoss des früheren Rathauses befand, wird noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine weitere Kelter - die (Äußere) Kelter - erwähnt. Beide Keltern standen 1805 beim Übergang der Herrschaft der Johanniterkommende über Affaltrach an das Königreich Württemberg im Eigentum des Ordens. Über das "Königliche Kameralamt in Weinsberg" gingen sie in das Eigentum der Gemeinde Affaltrach über, die später die (Äußere) Kelter als Feuerwehrgerätehaus nutzte.

Die (Äußere) Kelter im Laufe der Jahrhunderte

Die Kelter

Der Weinbau spielte schon bei frühen urkundlichen Erwähnungen von Affaltrach eine bedeutende Rolle. Unter der Herrschaft des Grafen Albert von Löwenstein wird in einer Urkunde vom 18. November 1289 erwähnt, dass der Graf dem sich in Affaltrach angesiedelten Johanniterorden das Recht verlieh, in der "löwensteinischen Kelter in Affaltrach" den Wein zu pressen. Auch die Äbtissin Burgsindis und der Konvent des Klosters Lichtenstern werden 1339 in Zusammenhang mit einer Kelter in Affaltrach genannt. Im Jahr 1407 verkaufte Graf Heinrich von Löwenstein die Kelter und die Keltergefälle (Teile des Weinzehnten usw.) zu Affaltrach an die Johanniterkommende, die sie von da an fast 400 Jahre lang als Eigentum besaß. Neben den Johannitern als Ortsherrschaft besaßen auch die Herren von Weiler Anteile am "Grossen Weinzehnten" in Affaltrach. So mussten die zehntpflichtigen Weingärtner je nach Weinberglage ihre Trauben entweder in Affaltrach oder Weiler anliefern und durften sie nur dort abpressen. Daneben besaßen die Johanniter auch eigene Weinberge, z.B. auf dem "Cilberg" (Zeilberg), auf dem Berg "Lumpe" (Lamphansen) oder einen Weinberg über dem Dorf (Dorfberg) (penes Affaltrach dicta super villam). Ab welchem Zeitpunkt es in Affaltrach zwei Keltergebäude gab, ist nicht bekannt. Nach dem Lagerbuch von 1682 lag die größere der beiden Keltern "mitten in Dorf am Eck bei der Kirche" (siehe "Altes Rathaus Affaltrach" - Bericht über das alte Keltergebäude mit Ratsstube). Im Lagerbuch der Johanniterkommende von 1793 wird als ihr Eigentum die "kleine oder äußere Kelter" aufgeführt, in der sich "zwei Bieten (Pressbäume) befinden und im Herbst gleichfalls darin gekeltert wird". Das Keltergebäude hatte ursprünglich die Hausnummer 71. In den Unterlagen der Geäudebrandversicherung um 1870 wird es wie folgt beschrieben: "Eine Kelter mit zwei Bieten neben Chstine (Christine) Klöpfer und Desaias Thalhaimer....an der unteren Seite der Straße durchs Ort". Sie dürfte als Kelter noch bis anfangs des 20. Jahrhunderts in Betrieb gewesen sein. In den schriftlichen Erinnerungen an "Alt-Affalter" des Lehrersohns Eberhard Böhmler aus seiner Jugend in den 20-er Jahren, wird nur noch die Kelter im Rathaus erwähnt.

Das "Feuerwehrspritzenhaus"

Bis zum Abbruch im Jahr 1917 diente ein an der Nordwestecke des früheren Kirchhofs erstelltes "Feuerwehrspritzenhaus" aus dem Jahr 1861 der Freiwilligen Feuerwehr als Gerätehaus. Nachdem die "äußere Kelter" für ihre ursprünglichen Zwecke nicht mehr benötigt wurde, zog nun die Feuerwehr mit ihren Gerätschaften in dieses Gebäude an der Eichelberger Straße ein. Nach dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses 1974  an der Poststraße (heute Teil des "Michelbachhauses") wurden die bisherigen Räume entbehrlich und das Gebäude wurde später von der Gemeinde verkauft. Für das erste motorisierte Löschfahrzeug (LF 8) war schon zuvor im alten Rathaus Affaltrach ein Garagenplatz geschaffen worden.


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